
Kann mein Baby wirklich schlafen lernen? Unser Erfahrungsbericht
Heute möchte ich dir mal von einem Schlafprogramm berichten, dass wir mit unserer knapp 15 Monaten alten Tochter durchgeführt haben und was es bei uns gebracht hat. Beim Wort Schlafprogramm schrecken viele Mütter wohl zunächst erstmal zurück. Denn das klingt meist nach Schreien lassen oder anderen komischen Methoden (z. B. Ferbern), die wohl die wenigsten Eltern ihren Baby antun möchten.
Wie das Programm funktioniert und was es eigentlich beinhaltet, wirst du später nachlesen können. Und vorab: Es hat nichts mit schreien lassen zu tun!
Zunächst möchte ich dir erstmal unsere Situation schildern…
Unsere Tochter war zu diesem Zeitpunkt 16 Monate alt und hat nie mehr als 1-2 Stunden am Stück geschlafen. Sie konnte nur mit Stillen, Körperkontakt (Händchen-Halten) und unserer Anwesenheit einschlafen.
Das Einschlafritual hat oft bis zu 1 1/2 Stunden gedauert. Und dann konnte sie beim nächtlichen Aufwachen nur wieder mit Stillen und Finger-Kneten beruhigt werden, was wiederum oft bis zu 30 Minuten, manchmal aber auch bis zu 1 Stunde, gedauert hat. Die Nächte waren außerdem meistens um 5.30 Uhr zu Ende. Das Kinderbett stand bei uns im Elternschlafzimmer, gleich neben unserem Bett, das hat sich zu der Zeit aber eher als Fehlinvestition (na gut als prima Buchablage) herausgestellt. Denn unser Baby hat auf Grund der Stillsituation äußerst selten in dem Bett geschlafen, sondern bei uns im Elternbett.
Für mich kam das „Schreien lassen“ niemals in Frage!
Wir hatten schon sehr viel zum Thema Kinderschlaf gelesen und ausprobiert (alles außer Schreien-Lassen) und waren mit unserem Latein am Ende. Nicht alles war falsch, aber es hat auch nichts wirklich geholfen. Unser Familienfrieden hat an der Schlafsituation sehr gelitten, ich war ständig gereizt und konnte mich schlecht konzentrieren. Beim Arbeiten hatte ich oft schreckliche Kopfschmerzen und meine Augen haben wie verrückt gebrannt. Das Schlafentzug eine der schlimmsten Foltermethoden ist, ich kann es bestätigen!
Dann haben wir Mitte diesen Jahres durch Zufall das Schlafprogramm von einer Frau namens Susanne entdeckt. Es ist ein E-Book und heißt „Wie Babys innerhalb von 7 Tagen besser ein – und durchschlafen„. Das klang für mich erstmal etwas reißerisch und kaum zu glauben.
Trotzdem war ich so verzweifelt, dass ich die paar Euros nun auch noch investieren wollte. Und immerhin gibt es eine Geld-zurück-Garantie. Zu dem Buch gibt es außerdem eine Entspannungsmelodie für Babys, die dazu führt, dass sie schneller in den Schlaf kommen sollen.
Was steht überhaupt in dem Buch drin?
In dem Buch wird erstmal sehr viel Grundlegendes über den Schlaf von Babys gelehrt. Dabei werden unter anderem folgende Aspekte beantwortet:
- Warum ist Schlaf für das Gehirn des Neugeborenen so wichtig?
- Wann und wie viel sollten Neugeborene/Babys/Kleinkinder schlafen?
- Warum schreien manche Babys ständig?
- Kann man den Schlafrythmus überhaupt ändern?
- 7 Methoden, mit denen Babys schlafen besser einschlafen (nicht alle passen für dich, aber da ist für jeden eine Methode dabei)
All dieses Basiswissen hatte ich eigentlich irgendwo schon mal gelesen, aber eher häppchenweise. Für mich wurden all diese kleinen Puzzleteile, also verschiedenen Informationen nun endlich für mich mal logisch zusammengefasst und ich konnte wirklich viel besser verstehen, was da eigentlich mit meinem Baby los ist.
Im zweiten Kapitel wird viel über Tagesabläufe berichtet, wann und warum Ruhepausen wichtig sind. Und was man bei Wutanfällen und Tobsuchtsausbrüchen machen kann.

Baby schläft
Ebenfalls wird viel über Schlafstörungen wie Reflux, Nachtangst und Alpträumen bei Kindern geredet. Welche es gibt, was überhaupt dazu führt und wie man sie beheben kann. Wusstest du z. B., dass Babys auch schon unter Depressionen leiden können?
In den ersten 3 Kapiteln wird wie gesagt erstmal viel theoretisches Wissen, leicht verständlich zusammengefasst. Auf jeden Fall sollte man diesen Teil lesen, bevor es dann zum Kapitel 4, den Praxisübungen geht.
Die 7 Methoden zum Einschlafen
Hier werden 7 verschiedene Methoden vorgestellt, wie man es schafft, dass das Baby nun endlich besser schläft, durchschläft und einfach ausgeruhter ist. Toll finde ich, dass da wirklich für jeden Typ Eltern eine Methode dabei ist. So kann jede Familie individuell wählen, was zu einem passt.
Bei uns war es wichtig, dass wir trotzdem weiterstillen konnten. Somit haben wir uns für eine der sanftesten Methoden entschieden, die aber auch etwas länger als die anderen dauert.
Ich war wirklich erstaunt, dass es möglich ist, das Baby nachts vom Stillen zu entwöhnen, ohne es komplett aufzugeben. So haben wir die Methode „Behutsames Entfernen“ ca. 14 Tage mal mehr-mal weniger ausprobiert und mittlerweile wird unsere Maus nur noch tagsüber 2-3 mal und abends einmal gestillt. Sie schläft die Nächte endlich komplett durch-mal 10 Stunden, an anderen Tagen sogar 12 Stunden. Und mittags immer 2 Stunden.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, was das für eine riesen Erleichterung für uns war. Endlich konnten wir abends auch mal wieder zu zweit auf der Couch sitzen und einfach nur in Ruhe Fernsehen. Oder Lesen. Oder Kuscheln. Oder eben andere Sachen machen, die Paare machen 🙂 Eben die Zweisamkeit genießen, ohne jede halbe Stunde zum Kind zu hetzen und es wieder stundenlang zum schlafen zu bringen.
Für uns ist dieses Buch einfach ein totaler Gamechanger!
Was ich nicht so gut an dem Buch fand?
Ich würde dem Buch 8 von 10 Punkten geben. Ich möchte, dass meine Tochter so frei und bedürfnisorientiert wie möglich aufwächst. Sie wird/wurde viel getragen, langzeitgestillt und wir lieben unser Familienbett. In dem Buch wird eben auch auf solche alternativen Familienmodelle eingegangen. Allerdings eben auch auf das klassische erziehen. Denn bei den vorgestellten Methoden muss ich ehrlich sagen, dass davon nur 3 für uns in Frage gekommen wären. Die anderen Methoden haben für uns als bedürfnisorientierte Familie einfach nicht gepasst. Allerdings kann man das eben auch positiv sehen, so wird eben jede Familie angesprochen, was ja auch toll ist. Denn schließlich glaubt ja jeder Mensch, dass er in Erziehungsfragen das Richtige tut.
Was hätte ich mir gewünscht?
Dass noch mehr alternative, sanftere Schlafkonzepte vorgestellt werden würden.
Wem empfehle ich das Buch?
Wirklich jeder Familie, die mehr über den Schlaf von Babys verstehen möchte. Familien, die ihren Kindern helfen möchten, besser zu schlafen, leichter einzuschlafen und eben auch am Tag viel ausgeruhter sind.
Schlafentzug ist Folter! Das brauche ich dir nicht zu erzählen. Und auch die Partnerschaft leidet doch meist extrem darunter, wenn man als Mama oder Papa immer nur dem Kind beim Schlafen helfen muss. Wenn du dich gerade auch in dieser hilflosen Situation befindest, in der du einfach mal wieder Zeit für deine Partnerschaft brauchst (oder auch einfach nur für dich selber), rate ich dir wirklich, das Thema Schlaf für Babys von Grund auf zu verstehen. Das Buch bietet alle Informationen, die du brauchst.
Für wen ist das Buch nicht geeignet?
Leute, die denken, dass man nur das Buch lesen muss und dann das Baby innerhalb von 3 Tagen perfekt durch schläft. Man muss schon etwas dafür tun und einige Zeit (und Nerven) dafür investieren. Aber es lohnt sich wirklich, wenn du dann nach einigen Tagen erste Resultate siehst!
Wenn du jetzt neugierig bist, dann schau doch mal hier:
Hier findest du das E-Book von Susanne*
Und lass dich nicht von dem langen Text von ihr abschrecken 😉

Kann ein Baby wirklich besser schlafen lernen